Sterne gucken auf der Seebodenalp

Bereits letztes Jahr war ich mit meiner Kamera zwischendurch auch mal Nachts draussen und habe versucht den Nachthimmel festzuhalen. Da in der Umgebung von Rotkreuz leider sehr viel Lichtsmog vorhanden ist, enstanden leider immer wieder sehr unschöne Halo-Effekte. Sprich die Fotos hatten alle orange oder weisse Umrandungen die störend wirkten.

Danke einem Foto welches ich auf dem DSLR-Forum gesehen habe von einem Fotografen und mehreren Fotos von Freunden auf Facebook wurde ich auf die Seebodenalp aufmerksam. Dieses schöne Fleckchen liegt unterhalb der Rigi und ist von Rotkreuz aus mit dem Auto in ca. 20 Minuten zu erreichen. Da es noch Februar war und die Temperaturen eher kühl, musste also die Winterausrüstung angezogen werden. Thermowäsche, Goretex-Jacke und Hose, Kappe und Handschuhe mussten zusammengesucht und angezogen werden.

Die Autofahrt zur Seebodenalp führt von Küssnacht aus über eine eher schmale aber befestigte Strasse in Schlangenlinienform stetig nach oben. Vorbei an verschiedenen Bauernhöfen und Wiesen. Gleich oben ist eh grosszügiger Parkplatz vorhanden welcher komplett Schneebedeckt aber gut passierbar war. Nur die einzelnen kleinen Eisflächen machten mir ein wenig Sorgen, ob es später nicht doch noch zu einzelnen Rutschpartien kommen würde bei der Heimfahrt.

Oben angekommen hab ich die Stirnlampe montiert, Rucksack angezogen und bin dann dem Feldwegentlang Richtung Weggis gefolgt. Nach ein paar Minuten hatte ich einen schönen Ausblick auf die Rigi, wechle sich in Laufrichtung links erhebte. Der Nachthimmel war sehr klar und umgab den Berg mit einer Sternenverzierung. Auch die sichtbaren Häuschen hatten noch Licht und ergaben für meine Augen eine perfekte Kulisse für mein erstes Foto an diesem Abend.


Ich hatte verschiedene Belichtungseinstellungen getestet bevor ich diese Aufnahmeeinstellung gefunden hatte. Das Bild ist aus 10 einzelnen Aufnahmen entstanden welche später am Computer zusammengerechnet wurden um das Bildrauschen zu minimieren.
Mich faszinierte der Ausblick auf die Rigi und den eher klein erscheinenden Häuser im Vordergrund.

Das zweite Bild an diesem Abend habe ich nur wenige Meter später geschossen. Der Weg mündet in eine Rechtskurve welche vor einem Hügel liegt. Man sieht dabei der Rücken der Rigi nach Weggis hinunter und die Bäume säumten den Weg nach hinten.


Mir gefiehl vor allem die Richtungsführung durchs Bild mit den Bäumen und der faszinierende Ausblick auf die Sterne am Firmament.

Das Dritte Bild ist neben der Kapelle in der Nähe des Parkplatzes entstanden. Mittlerweile hatte es auch angefangen vermehrt zu Winden und der Kameragurt musste am Stativ befestigt werden um die Aufnahmen nicht zu verwackeln. Zur Kapelle gelangt man über eine kleine Treppe die schneebedeckt war. Da ich mit meiner Ausrüstung nicht gerade im Schnee landen wollte, stieg ich nur langsam über die rutschigen Treppenabschnitte. Die Kapelle hat mehrere Bänke die bei Tageslicht zum verweilen einladen und man hat einen sehr schönen Ausblick auf Küssnacht und den Vierwaldstättersee. Leider waren mir für mein Foto zu viele Bäume im Bild und ich musste mir einen anderen Standort suchen.

Gleich hinter der Kapelle beginnt eine Weide, welche durch ein sich selbst verschliessendes Tor erreicht werden kann. Folgt man dem kleinen Trampelpfad findet man mitten auf dieser Weide einen Platz von dem man eine fast freie Sicht auf Küssnacht erhält. Das orange Licht welches von der Stadt nach oben schien und die oberhalb sichtbaren Sterne mussten einfach festgehalten werden.

Bei der Vorbereitung der Aufnahme fiel mir fast die Kamera in den Schnee als eine starke Windböe das Stativ erfasste und ich leider die Kamera nicht gerade über einem Bein platziert hatte. Zum Glück war ich schnell genug (Phuuu). Während die Kamera die 10 Bilder schoss genehmigte ich mir einen warmen Tee und genoss von blossem Auge die herrliche Aussicht.

Leider verhinderte der starke Wind weitere Aufnahmen und ich packte meine Sachen zusammen. Gegen Mitternacht kam ich glücklich über die Fotos zu Hause an. Ich denke ich werde wiedermal oben vorbei schauen und dem Wanderweg weiter in Richtung Weggis folgen.