DIY Striplight

Striplight? Hat der Schreiberling etwa einen Abstecher am Wochenende ins Milieu gemacht? Mitnichten. Ein Striplight ist nichts anderes als ein Lichtformer für Blitze. Ein Striplight erzeugt dabei ein schmales, längliches Licht („Streifen“). Diese Lichtformung ist gerade in der Portraitfotografie sehr beliebt um Akzente zu setzen. Sei es ein Haarlicht oder als Hauptlicht, da der Lichtverlauf ganz gezielt geregelt werden kann.

Sucht man im Internet nach Anbietern von solchen Striplights, findet man diverse Hersteller und Preise. Beginnend um die 80 Euro im deutschen Raum bis hin zu Markenprodukten für weit über 100.- Franken. Sieht man sich die Konstruktionen an, so wird schnell klar, dass es lediglich ein Kanal für das Licht ist, welcher in der Breite beschnitten wird.

Da ein Student aus der Not des akuten Geldmangels immer wieder auf kleinere Tricks zurückgreifen muss, war für mich auch in diesem Umfeld klar, dass es eine günstigere Lösung als den Neukauf geben musste. Durch ein paar Hinweise aus dem Internet, legte ich mir eine Skizze an und startete mein „do it yourself“ Projekt.

Verwendete Materialien:

  •  Langer Karton (Gesamtlänge ca. 2m)
  •  Silbriges Alufolienband aus dem Baumarkt
  • Klettstreifen
  • Gewebeklebeband
  • Backpapier
  • Teppichmesser
  • Messstab
  • Kugelschreiber

Zuschneiden des Kartons:

Als erstes habe ich den Karton in der Mitte durchgeschnitten, da ich zwei Striplights haben wollte, die jeweils einen Meter lang waren. Danach habe ich oben, dort wo der Blitz hineingesteckt werden sollt, einen 5cm breiten Streifen freigelassen und von dort aus die Seite aufgeschnitten. Die 2 halben Seiten verwendete ich als Türchen, damit ich später die Lichtmenge steuern kann.

  1. Karton teilen
  2. 5cm Streifen oben freilassen
  3. Rest aufschneiden und die Klappen abschneiden

Auskleiden des Innenraums:

Da die Aufsteckblitze von der Lichtmenge her nicht mit Studioblitzen zu vergleichen sind, habe ich den Innenraum mit dem silbernen Aluklebeband ausgekleidet. Ziel ist, dass das Licht, welche nicht nach vorne gerichtet ist von überall reflektiert wird und danach auf die Diffusoroberfläche trifft. Dabei geht weniger Licht verloren und somit kann der Blitz mit weniger Leistung gleich viel Licht erzeugen. Somit können die Akkus geschont werden und die Aufladezeit bis zur nächsten Auslösung kann gesenkt werden.

  1. Innenraum mit Aluklebeband auskleiden

Ausschneiden der Blitzöffnung:

Um die Blitzöffnung so exakt wie möglich auszuschneiden wird der verwendete Blitz, bei mir sind es Yongnuos, an die gewünschte Position auf dem Deckel gehalten und die Kontur des Blitzkopfes nachgezeichnet. Es darf hier ruhig etwas grosszügiger gezeichnet werden, damit der Blitz danach einfacher einzuschieben ist. Danach mit dem Teppichmesser den Karton ausschneiden. Damit ich später nicht immer irgendwelche Kartonspähne in der Box drin habe, habe ich die Schneidstelle mit Gewebeklebeband ausgekleidet.

  1. Blitzkopf aufzeichnen
  2. Karton ausschneiden
  3. Schnittstellte mit Gewebeklebeband auskleiden

Anbringen des Diffusors

Damit das entstehende Licht möglichst weich wird, muss es „gebrochen“ werden. Ich verwendete normales Backpapier. Es kann aber auch sonst jedes Lichtdurchlässige Papier verwendet werden. Ich habe zwei Lagen verwendet. Wichtig ist, dass die Breite der Box gemessen wird, damit ihr wisst, wie ihr das Papier zuschneiden müsst. Ich habe die unterste Lage möglichst knapp gewählt und dann die zweite etwas Breiter gemacht. Befestigt wurde das Ganze mit Gewebeklebeband (Ein hoch auf dessen Erfinder).

  1. Backpapier zuschneiden
  2. Backpapier mit Gewebeklebeband befestigen

Klappen befestigen:

Die zuvor abgeschnittenen Klappen habe ich ebenfalls mit Gewebeklebeband eingewickelt. Da ich ein schwarzes Verwende, schluckt dieses das Licht und verhindert somit, dass bei gerichteten Klappen, später das Licht ungewollt gestreut wird.
Nach dem einwickeln habe ich als „Gelenk“ ebenfalls einen Streifen Gewebeklebeband verwendet. Um die Position zu halten, verwendete ich Klettstreifen, wie sie in jedem Baumarkt zu finden sind. Damit können die Klappen an jeder Position gehalten werden (Leider kein Bild davon). Ob ihr die Klappen braucht ist euch überlassen.

  1. Klappen mit Gewebeklebeband einwickeln
  2. Klappen mit Gewebebandstreifen an den Seiten ankleben

Damit wäre das fertige Striplight Tatsache und hat nur einen Bruchteil eines Markenproduktes gekostet. Ich habe meine bereits bei einem kleineren Shooting für Bewerbungsfotos verwendet und war sehr zufrieden. Ich hoffe ich konnte jemand der vor der gleichen Situation steht und nicht gerade viel Geld ausgeben möchte eine gute und preiswerte Alternative aufzeigen.